Kies- und Splittgärten
Geboren Mitte der 60iger Jahre in Leipzig, Kindheit und Jugend am Ostrand von Leipzig verbracht. Bauten aus den frühen 60igern. Die Platten für die 5-Geschosser gegossen im zentral gelegenen Plattenwerk. Nach Fertigstellung des Wohngebietes dort eine riesige Brache. Für uns Kinder aus den Blöcken ein Glück. Freiheit, Auslauf, Stromern, Verbindungswege zu Freunden, die auf den anderen Seiten der Brache lebten. Spielplatz vor der Tür.
Hier begann meine Liebe zur Brache. Ungeordnet wuchsen da meine Lieblinge: Goldrute, Wegewarte, Rainfarn, Zitterpappel, Birke; nur das, was ohne zu hätscheln und zu päppeln gedieh.
Das Spannende, was siedelt sich an, wenn karge Bedingungen vorherrschen, begleitet heute meine Arbeit. Eine Lanze will ich brechen, für lebendige Kies- und Splittgärten, die rein gar nichts zu tun haben mit den unästhetischen und unökologischen reinen Schottergärten, die manch einer im Vorgarten / auf Parkplätzen / Nebenflächen sein Eigen nennt. Die können weg. Hilfestellung möchte ich geben, damit aus dieser Tristesse etwas Erfreuliches für Mensch und Tier entsteht. Besserung ist möglich.
In Seminaren bildete ich mich zu diesem Thema weiter und nahm bei Gartenreisen (Queen der Kiesgärten: The Beth Chatto Gardens; Kirkey Cottage Garden) viele Inspirationen von gelungen Pflanzenkombinationen auf. Inzwischen plante ich bei kommunalen Projekten und bei privaten Hausgärten Flächen mit mineralischer Vegetationstrag- und Mulchschicht. Geeignete robuste Pflanzen haben sich etabliert und überdecken inzwischen die größten Teile der Kies-/Splittflächen. Die Tragschicht besteht aus verschiedenen Größen von mineralischem Material und Grünkompost (je nach Standort und gewünschtem Ergebnis). Der Pflegeaufwand zu konventionell angelegten Beeten ist deutlich reduziert.
Am schönsten die Überraschung über die ungeordnete, zufällige Ausbreitung.
Wie gestalte ich nun eine reine Kies-/Schotterfläche um? Gerne berate ich Sie dazu ausführlich. Hier nur eine Kurzfassung.
Die Korngrößen der Kiese / Splitte bei den Problemflächen sind meist sehr groß und somit ungeeignet. Eventuell lassen sich diese Materialien an der Uferzone eines Teiches einbauen, oder Sie legen Lesesteinhaufen an und vermischen diese mit Kiesen kleinerer Korngrößen oder Sie mauern ein Hochbeet und versenken die Kiese als Drainageschich darin ….
Es wird unterschieden zwischen ungebrochenen (Kies) und gebrochenen (Splitt) mineralischen Materialien. Die Größen der benötigten Kiese und oder Splitte liegen zwischen 2 und 16 mm. Eine Aufbaustärke von ca. 30 bis 40 cm wird je nach Untergrund benötigt. Die mineralische Mulchabdeckung sollte zwischen 3 und 5 cm Stärke betragen.
Trockene Kies- und Schotterflächen sind Standorte für Pflanzen, die nicht oder nur sehr wenig gegossen werden müssen und damit helfen, den Wasserverbrauch für den Garten / die Grünfläche zu reduzieren.
Je nach Lage der Fläche (Sonne / Schatten) ist die Zusammensetzung verschieden. Lassen Sie sich eine Übersicht von Pflanzen für Ihr konkretes Vorhaben von mir zusammenstellen.
Beispiele:
Königskerze, Storchschnabel, Goldrute, Schafgarbe, Wolfsmilch, Prachtkerze, Schwingel, Blaustrahl-Wiesenhafer, Habichtkraut, Salbei, Akelei, Katzenminze, Perovskie, Brandkraut, Fetthenne, Federgras, Thymian, Rosmarin , Federborstengras, Silber-Ährengras, Dost, Frauenmantel, Glockenblume, Skabiose,…..
Freuen Sie sich, dass Farbe und Insekten in Gärten / Firmenfreiflächen / öffentlichen Grünflächen einziehen und öde Steinwüsten der Vergangenheit angehören.